Riester-Rente - Kritik am Konzept


Riester-Rente Kritik
  • Es gibt immer wieder Kritik am Konzept der Riester-Rente
  • Diese Kritik richtet sich meist gegen die Ausgestaltung der staatlichen Förderung
  • Auch Details der Produktgestaltung sind häufiger Anlass für Kritik an der Riester-Rente

Kritik an der Riester-Rente

Nachfolgend werden häufig genannte Kritikpunkte am Konzept der Riester-Rente aufgeführt, ohne diese zu bewerten. Die Vor- und Nachteile einer Riester-Rente müssen für jede Person individuell beurteilt werden.

Die Riester-Rente lohnt sich nicht für Geringverdiener

Die Riester-Rente wird nach der derzeitigen Rechtslage auf die Grundsicherung im Alter angerechnet. Liegen die Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung, der Riester-Rente und sonstiger privater Vorsorgebausteine unterhalb des Grundsicherungsniveaus im Alter, hat der Riester-Sparar im Rentenbezug keinen finanziellen Vorteil durch seine geleisteten Beiträge zur Riester-Rente.


Hiervon betroffen sind vermutlich hauptsächlich Personen, die aufgrund langer Phasen der Erwerbslosigkeit oder sehr geringer Einkommen eine gesetzliche Rente unterhalb des Grundsicherungsniveaus erhalten und auch sonst keine zusätzlichen Vorsorge-Bausteine in ausreichender Höhe besitzen.

Das Konzept der Riester-Rente ist insgesamt ineffizient

Einige Kritiker halten das gesamte Konzept der Riester-Rente für verfehlt. Nach ihrer Auffassung wären die für die Förderung aufgewendeten Steuermittel besser zusätzlich in die reguläre gesetzliche Rentenversicherung geflossen. Folgende Gründe werden hierfür angeführt:

  • Durch die Gebühren der Vermittler und Versicherungsunternehmen ist das System der Riester-Rente verhältnismäßig teuer, daher kommt ein Teil der Förderung aus Steuermitteln nicht bei den Riester-Sparern an.
  • Es gibt Mitnahmeeffekte bei der Förderung. Personen, die für eine ausreichende Altersvorsorge keine Riester-Rente benötigen, profitieren von der staatlichen Förderung, während Personen mit dem größten zusätzlichem Bedarf an zusätzlicher Alterssicherung kaum Vorteile durch die Riester-Rente haben (siehe auch "Riester-Rente lohnt nicht für Geringverdiener").

Die Kostenbelastung der Riester-Verträge ist zu hoch

Bei diesem Kritikpunkt geht es um die Vertriebs- und Verwaltungskosten der Riester-Verträge. Kritiker führen an, dass die Kostenbelastung der Riester-Verträge ähnlich der Kostenbelastung von privaten Vorsorge-Verträgen ist, obwohl für Riester-Verträge staatliche Förderung gewährt wird.


Vor diesem Hintergrund wird eine gesetzlich geregelte Kostenobergrenze für Riester-Verträge gefordert, damit ein noch größerer Teil der staatlichen Förderung und der Beiträge für die Rente zur Verfügung steht.

Die Riester-Rente ist zu kompliziert

Die staatliche Förderung hängt bei der Riester-Rente von verschiedenen Faktoren wie Einkommen, Familienstand, Sozialversicherungsstatus und Anzahl der kindergeldberechtigten Kinder ab. Hierdurch gibt es häufiger Anpassungsbedarf, zum Beispiel die Anpassung des eigenen Sparbeitrags bei einer Veränderung des Einkommens. Kritiker halten dieses Verfahren für zu kompliziert, da viele Verbraucher mit der regelmäßigen, sachgerechten Anpassung der Verträge überfordert sind und die laufende Betreuung durch die Vermittler von Riester-Verträgen häufig nicht stattfindet.


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